Für viele klingt das nach absolutem Horror. Aber vielleicht bist du insgeheim doch neugierig – und würdest es sogar richtig schön finden, solange deine Katze sich daran gewöhnt und du dich nicht von neugierigen Blicken stören lässt. Auf Social Media sieht man es jedenfalls immer öfter: Katzen, die mit einem Geschirr gemeinsam mit ihrem Menschen auf Abenteuer gehen. Aber wie schwierig ist es eigentlich, eine Katze an ein Geschirr zu gewöhnen?
Und wer weiß … vielleicht findest du es insgeheim richtig schön, gemeinsam mit deiner Katze spazieren zu gehen. In diesem Blog erfährst du, ob das etwas für dich und deine Katze ist – inklusive aller Vor- und Nachteile. Und vor allem: Wie fängst du richtig damit an?

💬Katze an der Leine: „Sieht das nicht komisch aus? Warum sollte man das tun?“

Gute Frage. Du wirst garantiert angestarrt oder bekommst Sprüche wie: „Kauf dir doch einen Hund.“ Katzen gehören doch nicht an die Leine, oder? Aber… wer hat das eigentlich festgelegt?

Wusstest du, dass Hunde erst seit dem 19. Jahrhundert wirklich an der Leine ausgeführt werden, als Teil des täglichen Lebens?

Früher arbeiteten Hunde vor allem: jagen, bewachen, hüten. Die Vorstellung von einem Haustier als Gesellschaft, das man "mal eben ausführt", ist also gar nicht so selbstverständlich, wie wir denken. Normen ändern sich. Wir wissen alle, warum Hunde an der Leine laufen und Katzen nicht: Katzen sind selbstständiger, sensibler und weniger geneigt, sich führen zu lassen.

Aber das bedeutet nicht, dass alle Katzen nicht an der Leine gehen können, sie brauchen nur einen anderen Ansatz. Katzen reagieren anders als Hunde. Erwarten Sie also kein strammes Gehtempo wie bei einem Hund, hier geht es nicht um die Distanz. Deshalb erfordert das viel Geduld, Ruhe und das Respektieren ihres Tempos.

Stell dir vor:

Du gehst an einem ruhigen Morgen durch den Wald. Deine Katze schnüffelt an einem Ast und zieht dich auf einen Seitenweg. Nur du, deine Katze und frische Luft. Vielleicht schauen die Leute kurz. Vielleicht auch nicht. Aber was macht das schon? Deine Katze ist auf Abenteuer. Und du auch.

Also, was ist, wenn du ihm trotzdem eine Chance geben möchtest?

Wenn du es gerne versuchen möchtest, musst du dir nichts von anderen Leuten anmerken lassen. Es ist in Ordnung, Dinge anders zu machen. Katzen sind neugierige, intelligente Wesen und manche lieben es, draußen Gerüche, Geräusche und Bewegungen zu erleben.

Du weißt erst, ob es etwas für dich ist, wenn du es ausprobierst.

—C.S. Lewis

Vorteile:

  • Ihre Katze kann die Außenwelt sicher entdecken, ohne frei herumlaufen zu müssen
  • Gesundheitsvorteile: mehr mentale und körperliche Stimulation für Wohnungskatzen
  • Eine stärkere Bindung zu Ihrer Katze
  • Und vor allem: Sie genießen dann frische Luft, zusätzliche Bewegung und Ruhe 💙

⚠️Achtung: Manche Katzen finden das Geschirr schrecklich, erstarren oder versuchen, sich daraus zu winden. Es ist kein Versagen, es ist einfach ein Zeichen dafür, dass Spaziergänge an der Leine nichts für deine Katze sind. Und das ist völlig in Ordnung.

Trauma verhindern: so fängst du wirklich gut an

Der häufigste Fehler? Begeistert ein Geschirr kaufen, die Katze hineinsetzen und nach draußen marschieren. Bei Katzen gilt: kleine Schritte = Erfolg.

  1. Lass deine Katze sich drinnen an das Geschirr gewöhnen. Leg es auf den Boden bei ihrem Lieblingsschlafplatz oder neben den Futternapf.
  2. Lass das Geschirr kurz an, ohne Leine, und belohne ihn mit ein paar Snacks.
  3. Steigere dich zu längeren kurzen Momenten mit dem Geschirr. Lass ihn selbst durch das Haus laufen.
  4. Wenn sich deine Katze etwas wohler fühlt, kannst du versuchen, die Leine am Geschirr zu befestigen.
  5. Versuche erst einen ersten Schritt nach draußen, wenn er völlig entspannt ist. Am besten in deinem Garten oder auf einem Balkon.

Legt sich deine Katze hin, als würde sie zusammenbrechen? Stopp. Atme tief durch. Versuche es ein anderes Mal erneut. Zwingen funktioniert bei Katzen nie, nur Geduld.

Welcher Katzen Typ ist geeignet?

Nicht jede Katze mag es. Und das sollte man auch nicht erzwingen wollen. Aber manche Katzen sind von Natur aus neugierig, energiegeladen und suchen selbst die Tür auf.

Gute Erfolgschancen:

  • Selbstbewusste, junge Katzen
  • Innenkatzen mit viel Energie
  • Katzen, die an Routinen und menschlichen Kontakt gewöhnt sind

Weniger geeignet:

  • Ältere Katzen
  • Katzen mit unangenehmen Erfahrungen draußen
  • Katzen, die bei lauten Geräuschen oder unerwarteten Bewegungen schnell in Panik geraten

Produkttipp: Beginnen Sie mit einem bequemen Y-Geschirr (kein H-Modell) und einem leichten, verstellbaren Riemen. Testen Sie es zu Hause und stellen Sie sicher, dass es gut passt; nicht zu eng und nicht zu locker.

Zweifelst du, ob deine Katze das schafft?

Dann bist du genau dort, wo du sein musst. Zweifel ist etwas Gutes, es bedeutet, dass du
über das Wohl deines Gefährten nachdenkst. Beginne ohne Erwartungen. Kein Ziel,
kein Endpunkt, einfach ausprobieren. Vielleicht wird es tatsächlich nichts.
Aber vielleicht wird es in ein paar Monaten eine wöchentliche Routine. Mit
(viel) Geduld, Ruhe und einer offenen Haltung findest du heraus, ob deine Katze
Gehpotenzial hat.

Und wenn es nicht klappt?

Für manche Katzen ist ein Plätzchen auf der Fensterbank schon ganz perfekt oder auf einem unserer Wandsysteme natürlich;)

Wichtige Tipps auf einen Blick:

  • Nicht jede Katze will oder kann an der Leine laufen.
  • Beginne immer drinnen und baue es langsam auf.
  • Wähle das richtige Geschirr und zwinge niemals.
  • Beobachte: Ist deine Katze entspannt oder gestresst?
  • Klappst das? Dann hast du fürs Leben einen neuen Spaziergangspartner dazugewonnen
  • Und nein, du musst dich nicht komisch fühlen, mit deiner Katze spazieren zu gehen ist einfach next level Katzenliebe. Und das darf auch definitiv sein!

Würdest du mit deiner Katze spazieren gehen?

Lass es unten wissen!

1 Reaktion

Ich habe 2 Katzen, wobei meine 4-jährige (normale Hauskatze) absolut nicht geeignet ist an der Leine spazieren zu gehen. Als sie Kitten war, habe ich es mehrfach mit Ihr im eigenen Garten versucht, sie ist aber zunehmend schreckhafter geworden. Somit habe ich es bei Ihr dann gelassen.
Meine 2. Katze ist das komplette Gegenteil! Sie ist eine 16 Wochen alte Maine Coon und ein totaler Wirbelwind. Seit 2 Wochen geht sie an der Leine und lernt immer mehr dazu. Wir waren schon bei den Nachbarn auf der Terrasse gesessen, wo sie sich tiefenentspannt 20 Minuten lang hingelegt hat. Sie liebt es bei Regen rauszugehen, etc. Ich bin gespannt wo die Reise hingeht, aber eines steht schon fest: Sie ist eine Katze die als Hund identifiziert :D

Bernie

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